Googles neue KI generiert Spiele in Sekunden - und die sehen furchtbar aus

KI erschafft Kunst, KI schreibt Texte, KI imitiert Stimmen - was kommt als nächstes? Natürlich eine KI, die Games entwickelt!

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Diesem KI-generierten Spiel sieht man an, dass es KI-generiert ist. | © The Genie Team/EarlyGame

Ach, KI. Ein Thema, über das wir heutzutage alle gerne reden, oder? Meistens macht KI negative Schlagzeilen, vor allem wenn es um ihren Einsatz in kreativen Bereichen geht - und das, obwohl KI auch in der Gaming-Welt schon Einzug gefunden hat. Das reicht von KI-generierter Kunst in Spielen bis hin zur Verwendung von KI-generierten Sprecherstimmen.

Aber kann KI nicht auch konstruktiv sein? Google DeepMind hat es sich zur Aufgabe gemacht, bahnbrechende Technologien zu entwickeln, die die Wissenschaft voranbringen, die Arbeit verändern und unterschiedlichen Interessensgruppen dienen können. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen eine KI entwickelt, die selbstständig Videospiele erstellen kann.

KI namens 'Genie' erstellt aus einzelnen Bildern spielbare Videospiele.

Es könnte der Anfang von etwas wirklich Großem sein. Ende Februar stellte Google DeepMind eine KI namens 'Genie' vor, die eigenständig Videospiele erstellen kann. Genie benötigt anscheinend nur ein einziges Bild und Zack, schon ist das nächste Mario-Spiel fertig. Oder? Naja, nicht ganz. So sehen die von Genie erstellten Spiele aus.

Wie du siehst, sind die Ergebnisse nicht besonders ansprechend. Die Auflösung ist schlecht und gefühlt erreichen sie kaum 1 Bild pro Sekunde. Sie erinnern ein wenig an billige Abzocken aus dem letzten Jahrhundert - dennoch ist das, was wir hier sehen, ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, was die KI tatsächlich leistet.

Die KI wurde mit 200.000 Stunden Spielvideos aus dem Internet trainiert und kann nun eine Spielerfigur und Objekte mit 'Hitboxen' in einem Bild erkennen. Auf dieser Grundlage erstellt sie Plattformspiele, die tatsächlich spielbar sind. Von Genie's DeepMind Seite:

Genie hat die Fähigkeit, fein abgestimmte Steuerelemente ausschließlich aus Internetvideos zu lernen. Dies stellt eine Herausforderung dar, da Internetvideos normalerweise keine Informationen darüber enthalten, welche Aktion ausgeführt wird oder welcher Teil des Bildes kontrolliert werden soll. Bemerkenswerterweise lernt Genie nicht nur, welche Teile einer Beobachtung generell steuerbar sind, sondern leitet auch verschiedene Aktionen ab, die in den generierten Umgebungen konsistent sind.

Aber nicht nur 2D-Plattformer gehören zu den Möglichkeiten von Genie. Es werden bereits Tests mit 3D-Umgebungen durchgeführt, die es Genie ermöglichen, formbare Objekte zu simulieren.

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Ja, dieses Bild ist KI-generiert. | © openAi/EarlyGame

Was bedeutet das nun für die Entwicklung von Videospielen? Das Ziel ist sicherlich nicht, Spiele ohne menschliche Beteiligung zu entwickeln. Vielmehr geht es darum, Bereiche zu erschließen, die bisher einfach nicht machbar waren.

Wenn eine künstliche Intelligenz in der Lage ist, Objekte zu simulieren, die sich verformen lassen, können aufwendige Animationsprozesse vermieden werden. Kleidung und Haare könnten einfach von einer KI simuliert werden, was Spiele noch realistischer erscheinen lässt.

Obwohl die bisher von Genie produzierten Spiele ziemlich unschön aussehen, kann man sich vorstellen, wohin die Reise gehen kann. Es mag abschreckend sein, sich zu fragen, wie viel KI in Zukunft in jedem Spiel steckt. Letztlich kommt es jedoch auf die Transparenz der Entwickler an und darauf, wie fair die Menschen und ihre Arbeit behandelt werden.

Johanna Goebel

Johanna studiert Online-Redaktion in Köln und ist schon seit dem Kleinkindalter in der Gamingwelt unterwegs. Ihr Herz schlägt für Open-Worlds, Action- oder Fantasy-RPGs und Third-Person-Shooter mit guten Storylines und (un-)charmanten Charakteren....